Donnerstag, 16. November 2017

"Nummer Zwo" ist QRV



Keine Ahnung wie er zu seinem Namen kam. Vielleicht weil mein Freund bereits vor mir ein gleiches Teil gebaut hat. Auf jeden Fall musste er wieder einmal zusammenflicken, was ich kaputt gemacht hatte. Bin ich doch Spezialist für Abbruch, während er Mikroprozessoren programmieren kann. Eine Domäne, bei der ich in ein schwarzes Loch gucke.
Doch wir ergänzen uns - in einem gewissen Sinne.

Nummer Zwo ist im Gegensatz zu Pauls Röhrenaudion, das ich hier vorgestellt hatte, ein hochmoderner Empfänger. 
Ich hatte ihn als Bausatz von QRP-Labs gekauft. Er ist quasi der Vorläufer des QRP-Transceivers QCX, den ich ja auch bereits ins Jenseits befördert habe. Eigentlich ein SDR mit I/Q-Ausgang, bestens geeignet für den Anschluss an einen PC, der dann die nachfolgende Signalverarbeitung übernimmt.
Doch Hans Summers von QRP-Labs hat wohl gewusst, dass viele OM dieses Gerätchen Standalone betreiben möchten und nicht als Vorsatz zu einem Computer. Deshalb bietet er ein Phasennetzwerk an, das die Seitenbandunterdrückung dieses DC-Empfängers übernimmt. Für die Filterung muss man freilich selber sorgen.
Als VFO dient ein Synthesizer mit einem Si5351A, der separat bestellt werden muss. Doch wie bei allen Kits von QRP-Labs ist auch der sehr preiswert und in der Regel keine große Last für das Budget des OM.

Wie gesagt: dieser Empfänger ist der Vorläufer des QCX. Einen Sender dazu gibt es zurzeit nicht und ob es je einen geben wird, bezweifle ich. Hans wird wohl auf seinem eingeschlagenen Weg weitergehen und ich spekuliere eher auf eine Mehrband-Version des QCX.

Im Gegensatz zum QCX braucht der Empfänger - schlicht "Receiver Module" genannt - die vierfache Empfangsfrequenz aus dem VFO für seinen Tayloe-Mischer. Das setzt seiner Verwendung natürlich Grenzen.

Der Bausatz sass bei mir ziemlich lange in einer dunklen Kiste und langweilte sich. Als ich ihn schließlich zusammenbaute, war sein Leben ebenso kurz wie das des QCX. Er kam, sah und starb. Gemeuchelt durch einen chinesischen Fake-Spannungsregler. Ich habe darüber berichtet.

Nun ist er - dank kompetenter Hilfe - wieder auferstanden und ich habe ihm dazu noch zwei Filter spendiert: eins für CW und eins für SSB. In diesem Fall, wie es sich für einen etwas nostalgischen OM gehört, passive Spulenfilter. Hatte ich doch kürzlich zuunterst in meiner Basteltruhe ein Sammelsurium an Schalenkernen entdeckt. Daraus entstanden dann siebenpolige Chebyshev Tiefpässe. Wunderbare Filter mit einem ausgezeichneten Klang und ohne jegliches Klingeln. Es ist ein wahres Vergnügen damit in den Äether zu lauschen, zumal der Empfänger über keine AGC und andere verzerrende Schaltungen verfügt.

Als NF-Verstärker benutze ich übrigens einen bewährten LM380 - zwar noch käuflich, doch eigentlich auch ein Fossil.

Da QRP-Labs auch einen Umschaltkit für 5 Bandpassfilter anbietet, habe ich den kleinen RX mit Filtern für 160/80/60/40/30m ausgerüstet. Die Umschaltung erfolgt über den VFO, bzw. dessen Mikroprozessor.

Als Vorgänger des QCX verfügt der RX jedoch weder über einen CW-Decoder, noch über ein S-Meter oder andere Goodies. Doch das tut dem Hörvergnügen keinen Abbruch.

Einzig der Encoder des VFO macht mir noch Sorgen. Er ist von der billigsten Sorte und leiert in seinem Lager herum. Ich werde ihn ersetzen müssen.






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