Dienstag, 17. November 2015

Baofeng: immer noch die gleiche Leier?



In meinem alten Blog habe ich bereits über die Baofeng Handfunkgeräte berichtet. Insbesondere über das UV-3R. Das ist damals auf großes Interesse gestoßen und Baofeng wurde zum meistgesuchten Begriff in meinem Blog.

Die Handys funktionierten gut, waren klein und extrem günstig. Leider kamen sie mit einem Fake-CE daher, und schlimmer noch: waren Oberwellenschleudern weit jenseits von Gut und Böse.

Auch viele OM aus HB9 haben sich in der E-Bucht Baofeng's direkt aus China kommen lassen. Das ging so lange gut, bis eines Tages das BAKOM ein solches Gerät durchgemessen hat. Als dann ein OM einen ganzen Sack dieser Geräte importieren wollte, war fertig lustig. Das BAKOM statuierte ein Exempel. In der Folge wurde der Import, der Weiterverkauf und sogar das Verschenken dieser Geräte verboten.

Zu Recht, muss man sagen. Denn die Geräte könnten mit ihren Oberwellen andere Funkdienste stören. Zwar wurde meines Wissens der Betrieb durch Funkamateure nie explizit verboten. Wer aber ein solches Gerät benutzt, verletzt die Lizenzbestimmungen und macht sich strafbar. Es sei denn, er habe es modifiziert und die Nebenwellaussendungen liegen in der Norm.

Doch Baofeng war das offenbar wurscht. Die Schweiz ist für den Hersteller sicher kein relevanter Markt. Daher bestand für die Firma kaum Handlungsbedarf.

Die ARRL misst - als Dienstleitung - an Ham Conventions die Handys interessierter OM. Im QST vom November 2015 ist nun eine Statistik über diese Messungen in den Jahren 2012 bis 2015 erschienen. Und die hat es in sich:

Während, bis auf ganz wenige Ausnahmen, alle Handfunkgeräte von Kenwood, Icom und Yaesu die Normen erfüllten, wiesen die Baofeng meist unzulässig hohe Nebenwellaussendungen auf. Und Besserung scheint nicht in Sicht. Waren es im Jahr 2012 31% und 2013 49%der Baofeng-Geräte, die in Ordnung waren, wurden 2014 nur noch 10% und 2015 nur 25% als gut befunden. Der Großteil der Geräte hielt die Normen also nicht ein und dürfte nicht betrieben werden.

Aber auch Wouxun war nicht über alle Zweifel erhaben: 2013 nur 77%, 2014 nur 67% und 2015 nur 86% gute Geräte, die gemessen wurden.

Gemessen wurden alle Modelle der jeweiligen Marken, die den Testern von OM zur Verfügung gestellt wurden.

Das ist ein schlechtes Zeugnis für die chinesischen Amateurfunk-Geräte, und es zeigt, dass die Entscheidung des BAKOM richtig war, diese Geräte zu verbieten.

OT: Ob sich da nicht ein paar Länder selbst bombardieren sollten?